Deine wertvolle Violine verdient die beste Pflege.
Viele Geiger machen bei der Reinigung gravierende Fehler, die das Instrument dauerhaft schädigen können.
Falsche Reinigungsmittel oder ungeeignete Techniken können den Lack beschädigen und sogar Risse verursachen.
Hier erfährst du, wie du deine Violine richtig pflegst und lange erhältst.
Inhaltsverzeichnis
Die Grundausstattung für die Violinenpflege
Bevor du mit der Reinigung beginnst, benötigst du die richtigen Materialien. Ein weiches, fusselfreies Mikrofasertuch ist das wichtigste Werkzeug für die tägliche Pflege. Zusätzlich brauchst du ein spezielles Violinentuch aus Baumwolle oder Seide.
Für gründlichere Reinigungen solltest du Violinenpolitur verwenden – niemals Haushaltsreiniger oder Möbelpolitur. Diese können den empfindlichen Lack angreifen und irreparable Schäden verursachen.
Ein separates Tuch für die Saiten ist ebenfalls empfehlenswert, da sich hier Kolophoniumreste ansammeln.
Tägliche Reinigung nach dem Spielen
Kolophonium entfernen
Nach jedem Spielen sammelt sich Kolophoniumstaub auf der Violindecke. Dieser muss unbedingt entfernt werden, da er sich sonst festsetzt und schwer zu beseitigen ist.
Wische die Decke vorsichtig mit einem trockenen, weichen Tuch ab. Beginne dabei immer an den Rändern und arbeite dich zur Mitte vor. Verwende kreisende Bewegungen und übe nur minimalen Druck aus.
Die Bereiche um die F-Löcher benötigen besondere Aufmerksamkeit, da sich hier besonders viel Kolophonium ansammelt.
Saiten richtig pflegen
Die Saiten sollten nach jedem Spielen abgewischt werden. Verwende dafür ein separates Tuch, um zu verhindern, dass Kolophoniumreste auf andere Teile der Violine gelangen.
Wische jede Saite einzeln von der Schnecke bis zum Saitenhalter ab. Achte darauf, die Saiten nicht zu stark zu bewegen, um die Stimmung nicht zu beeinträchtigen.
Gründliche Wöchentliche Reinigung
Den Korpus behandeln
Einmal wöchentlich solltest du eine gründlichere Reinigung durchführen. Prüfe zunächst, ob sich hartnäckige Kolophoniumreste gebildet haben, die mit dem trockenen Tuch nicht mehr entfernt werden können.
Bei stärkeren Verschmutzungen kannst du ein leicht mit destilliertem Wasser angefeuchtetes Tuch verwenden. Das Tuch darf nur minimal feucht sein – niemals nass. Trockne die behandelten Stellen sofort mit einem trockenen Tuch nach.
Griffbrett und Wirbel reinigen
Das Griffbrett aus Ebenholz benötigt gelegentlich eine spezielle Behandlung. Verwende ein trockenes Tuch, um Schmutz und Fingerabdrücke zu entfernen. Neben dieser Pflege hilft das korrekte Stimmen, den Klang optimal zu erhalten.
Die Wirbel sollten ebenfalls regelmäßig gereinigt werden, da sich hier Staub und Schmutz ansammeln können. Ein trockenes Wattestäbchen eignet sich gut für schwer erreichbare Stellen.
Was du unbedingt vermeiden solltest
Bestimmte Reinigungsmittel und Techniken können deine Violine irreparabel schädigen:
- Niemals Alkohol, Aceton oder andere Lösungsmittel verwenden
- Keine Haushaltsreiniger oder Möbelpolitur einsetzen
- Vermeide zu viel Feuchtigkeit – Wasser kann in das Holz eindringen
- Übe niemals starken Druck beim Reinigen aus
- Verwende keine groben Tücher oder Papiertücher
Professionelle Wartung
Trotz sorgfältiger häuslicher Pflege solltest du deine Violine regelmäßig von einem Geigenbauer überprüfen lassen. Experten können Probleme frühzeitig erkennen und beheben, bevor größere Schäden entstehen. Eine professionelle Wartung ist ebenso wichtig wie die alltägliche Pflege und kann durch den Einsatz von Geigenschneider-Werkzeugen ergänzt werden.
Eine professionelle Reinigung und Wartung wird etwa einmal jährlich empfohlen, bei intensiver Nutzung auch häufiger.
Fazit
Die richtige Reinigung deiner Violine ist entscheidend für ihre Langlebigkeit und den Erhalt ihres Klangs. Mit den richtigen Materialien und Techniken kannst du dein Instrument optimal pflegen. Tägliches Abwischen nach dem Spielen und wöchentliche gründlichere Reinigungen bilden die Basis für eine lange Lebensdauer deiner Violine.